Phantom der Oper Nebel (Simeis 21)

Geschichte
Dieser Emissionsnebel wurde Anfang der 1950er-Jahre von den russischen Astronomen Grigory Abramovich Shajn und Vera Fedorovna Gaze am Simeis-Observatorium auf der Krim-Halbinsel entdeckt und als Simeiz 21 (auch Simeis 21, Sim 21, S 21) bezeichnet. [402] 1953 veröffentlichte Stewart Sharpless seine erste Übersicht der H-II-Nebel, die auf den Fotoplatten des 48-Zoll-Schmidt-Teleskops der «Palomar Observatory Sky Survey» entdeckt worden waren, und führte den Nebel als Sh 1-188 auf, mit Bezug auf S 21. [309] In seiner abschließenden Übersicht, veröffentlicht 1959, listete er ihn als Sh 2-173. [310]
In Beverly Lynds’ «Catalogue of Bright Nebulae», der 1965 veröffentlicht wurde, ist dieser Nebel als LBN 119.57-00.92 bzw. auch als LBN 593 aufgeführt. [270]
Physikalische Eigenschaften
Sh 2-173 liegt am dichten Rand einer großen (∼5°) H I-Hülle, die als GSH 117.8+1.5−35 bekannt ist. Es gibt Hinweise darauf, dass Sh 2-173 Teil eines hierarchischen Sternentstehungssystems aus drei Generationen sein könnte. In diesem Szenario wurde die ausgedehnte H I-Hülle – vermutlich durch die Aktivität der Cas OB5-Assoziation entstanden – zum Auslöser für die Bildung von Sh 2-173, das seinerseits nun die Entstehung neuer Sterne in seiner umgebenden Molekülwolke anregt. Sh 2-173 gilt als junge H II-Region mit einem Alter von etwa 0,6–1,0 Myr, während für die größere Hülle ein dynamisches Alter von rund 5 ± 1 Myr angenommen wird. Die Entfernung zu Sh 2-173 wird auf 1,8 bis 3,1 kpc geschätzt. [746]
Auffindkarte
Die H-II-Region Simeiz 21 (Sh 2-173) befindet sich im Sternbild Cassiopeia und ist für Mitteleuropa zirkumpolar. Am 29. September steht sie in Opposition zur Sonne und kulminiert um Mitternacht Ortszeit.