NGC 2392, Eskimonebel
Objektbeschreibung

Im Jahre 1787 wurde der relativ helle planetarische Nebel NGC 2392 von William Herschel entdeckt.
In mittleren Amateurteleskopen erkennt man bereits, dass das Gebiet um den 10.5m-Zentralstern heller erscheint als der äussere Teil des Nebels. Genaue Untersuchungen ergaben, daß der Zentralstern von zwei sich verschieden schnell ausdehnenden, konzentrischen Gashüllen umgeben ist.

Die Hüllen werden durch die starke Strahlung des sehr heißen Zentralsterns zum Leuchten angeregt. Die äussere expandiert mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 km/s. Dabei wird natürlich die dem Zentralstern nähere, weniger rasch expandierende Hülle intensiver bestrahlt und erscheint uns deshalb heller. Beim Zentralstern handelt es sich um einen O8-Zwergstern mit etwa der 40-fachen Leuchtkraft der Sonne. Die absolute Helligkeit wird mit etwa +0.7 mag angegeben und die Oberflächentemperatur beträgt etwa 40'000 Kelvin.
Entfernungsangaben findet man von 1370 bis 3600 Lichtjahren, doch eine Entfernung von 2900 Lichtjahren erscheint der angemessendste Wert. Das Alter des PN beträgt vermutlich etwa 1700 Jahre. Er ist somit noch relativ jung.
Bezeichnungen | ARO 24, CGCG 86-35, Eskimo nebula, MCG 3-19-18, NGC 2392, PGC 21128, PK 197+17 1, PNG 197.8+17.3, VV 38, VV' 63 |
RA / Dec (B2000.0) | 07h 29m 32.4s / +20° 02' 44'' [144] |
Sternbild | Gem [142] |
Objekt Klasse | Pl [142] |
Morphologische Klasse | S [144] |
Abmessungen | 0.7' [142], .8' x .4' [144], 19.5" (optisch) [141] |
Scheinbare Magnitude | 10. mag p [142], 14.9 mag * [144] |
Entfernung | - 1.6 kpc ? [141] |
Radialgeschwindigkeit | +75.0 km/s ± 2.1 km/s [141] |
Expansionsgeschwindigkeit | > 52.5 km/s (O-III), > 53. km/s (N-II) [141] |
Zentralstern Bezeichnungen | AG +21 821, AG82 81, BD +21 1609, CSI +21 01609, CSV 100874, DC 13050, EM* CDS 689, GCRV 4981, HD 59088, NSV 3604, PLX 1765, SV* ZI 631 [141] |
Zentralstern Magnitude | 9.30 mag (U filter), 10.38 mag (B filter), 10.53 mag (V filter) [141] |
Zentralstern Spektraltyp | O6 f, Of(H) [141] |
Beschreibung (Dreyer) | B, S, R, *9 M, *8 nf 100" [142] |
Entdecker | LASELL 1853 [141] |
Wie findet man den Eskimonebel?
Der Eskimonebel im Sternbild der Zwillinge ist relativ einfach zu finden: Man geht dabei vom 3.5m-Stern Wasat (Delta Gem) aus, dieser bildet mit den zwei 5mag-Sternen 63 und 58 Gem ein fast gleichseitiges Dreieck. Daran lässt sich gut das Teleskop mit Hilfe des Telrads ausrichten. Unmittelbar etwa zwei Bogenminuten südlich von einem 8.3mag hellen Stern lässt sich schon bei geringer Vergrösserung ein diffuses Fleckchen erkennen.

Beobachtung bei 150mm Öffnung

Beobachtung bei 200mm Öffnung
Einmal gefunden und zentriert - geht's ans Vergrößern! Steigern Sie die Vergrößerung nach und nach und probieren Sie aus, mit welcher der Kontrast zwischen äußerer und innerer Hülle am höchsten ist.
Ich beobachte den Eskimo-Nebel am liebsten mit einem kurzbrennweitigen, orthoskopischen Okular, womit ich mit meinem Teleskop (20cm Öffnung; f/10) eine Vergrößerung von 226fach erreiche. Das "Gesicht des Eskimos" läßt sich visuell am besten mit einem H-alpha-Filter erkennen - der sonst bei Planetarischen Nebeln hilfsreiche O-III-Filter ist hier nicht zu empfehlen.


Beobachtung bei 300mm Öffnung

Schon bei 27-facher Vergrösserung ist der planetarische Nebel NGC 2392 bei indirektem Sehen als kleines diffuses Fleckchen erkennbar, der allerdings sofort verschwindet und nur den Zentralstern übriglässt, wenn er direkt anbeblickt wird. Ab etwa 46facher bleibt der PN auch bei direktem Sehen sichtbar und ab 200fach tritt langsam auch die leicht hellere Zentralregion des PN hervor. Als beste Vergrösserung erweist sich mehr als 500fach, doch dazu muss die Luft sehr ruhig und die Teleskopoptik gut sein. Eine hohe Vergrösserung ist notwendig, um die inneren Strukturen des Eskimonebels (das Gesicht im Pelzkragen) gut erkennen zu können. Der PN ist genügend hell und lässt so auch Vergrösserungen von mehr als 500fach zu. Ein O-III oder ein H-Beta erzielen keine wesentliche Verbesserung des Kontrastes.
Der Halo des PN ist kreisrund und weist im Osten und Westen einen dunkleren Rand auf. Die Zentralregion ist etwas heller als der Halo (was bei transparenter und ruhiger Luft deutlich erkennbar ist) und weist eine asymmetrische Form ähnlich eines Eies mit der Spitze nach Norden auf. Der Zentralstern befindet sich nicht genau in deren Mitte. In dieser Zentralregion sind drei dunklere Stellen um den Zentralstern erkennbar (vergleiche Abbildung 6).