Sternbild Serpens (Schlange)

Serpens
Serpens: IAU Sternbildkarte [150]

Eigenschaften

Das Sternbild besteht aus zwei durch Ophiuchus getrennte Teilbereiche. Im Westen liegt der auffälligere Teil Serpentis Caput und im Osten Serpentis Cauda. Beide Teile liegen südlich von Hercules, bzw. Corona Borealis. Den Kopf der Schlange bildet ein kleines gleichseitiges Dreieck am nördlichen Ende einer leichten Wellenlinie, die den Körper symbolisert. Die gesamte Fläche der beiden Teilsternbilder beträgt 637 Quadratgrad. Der Schlangenkopf kulminiert jeweils etwa am 17. Mai um Mitternacht und der Schlangenschwanz etwa am 21. Juni. [9, 15]

Sterne mit Eigennamen [154]
α Ser Unukalhai, Unuk Al Hay, Unuk Elhaia, Unuk, Unukalhay, Cor Serpentis
θ1 Ser Alya, Alga
Daten für das Sternbild Serpens [150]
IAU NameSerpens
IAU GenitivSerpentis
IAU KürzelSer
Deutscher NameSchlange
Saison (47° N)März … September
Rektaszension15h 10m 25s … 18h 58m 18s
Deklination-16° 08' 24" … +25° 39' 51"
Fläche637 deg2
Nachbarn (N↻)CrB, Boo, Vir, Lib, Oph, Her, Sgr, Sct, Aql

Deep-Sky Objektbeschreibungen

Kataloge

Sternbild Serpens
Sternbild Serpens: Illustration aus «Uranometria» von Johann Bayer, Kupferstich von Alexander Mair, 1603 [28]

Mythologie und Geschichte

Serpens (Caput) und Serpens (Cauda) ist ein altes Sternbild, das eine Schlange darstellt, die sich um den Körper des Schlangenträgers gewunden hat. Nach der griechischen Mythologie soll die Schlange dem Asklepios (der im Schlangenträger symbolisiert ist) ein Wunderkraut gebracht haben, das Kranke heilt und Tote wiedererweckt. [10]

Schlangen wurden schon lange als Quelle der Heilerei angesehen - ein Konzept, das regelmäßig ein führender Lehrsatz der medizinischen Quacksalberei in Form von "Schlangenöl-Elixieren" und ähnlichem war. Andererseits wurde Asklepios' Schlange zum Caduceus, dem universellen Emblem der Medizin mit den ein oder zwei Schlangen, die sich um einen Stab winden.

Die korrekte lateinische Schreibweise der beiden Teilsternbilder ohne Klammern ist Serpentis Caput (Kopf der Schlange) und Serpentis Cauda (Schwanz der Schlange), meistens wird jedoch nicht darauf geachtet. [221]

Quellenangaben

  • [9] «Drehbare Sternkarte SIRIUS» von H. Suter-Haug; Hallwag-Verlag, Bern
  • [10] «dtv-Atlas zur Astronomie» von Joachim Herrmann; Deutscher Taschenbuch Verlag; ISBN 3-423-03006-2
  • [15] «Hartung's Astronomical Objects for Southern Telescopes» by David Malin and David J. Frew; Melbourne University Press 1995; ISBN 0-522-84553-3
  • [28] «Uranometria omnium asterismorum continens schemata, nova methodo delineata aereis laminis expressa» Johann Bayer, Augsburg, 1603; DOI:10.3931/e-rara-309
  • [150] IAU: The Constellations, 11. Oktober 2020; iau.org/public/themes/constellations
  • [154] Yale Bright Star Catalog, 15. Oktober 2020; tdc-www.harvard.edu/catalogs/bsc5.html
  • [221] NGC 2264 and the Christmas Tree cluster; eso.org/public/images/eso0848a (2021-01-08)