Drei Sternhaufen am Schwanz des Skorpions
Messier 7

Bei Messier 7 handelt es sich um einen grossen und brillianten offenen Sternhaufen, der leicht von blossem Auge erkannt werden kann. Er wurde bereits im Katalog von Ptolemäus erwähnt und in der lateinischen Übersetzung aus dem 16. Jahrhundert des Amalgest erscheint er zusammen mit Messier 6 als Girus ille nebulosus. Der arabische Name Tali al Shaulah ist das Äquivalent der lateinischen Übersetzung von Ulug Beg's Titel: Stella nebulosa quae sequitur aceleum Scorpionis (die dem Stachel des Skorpion folgen). Hevelius führt M 7 in einer 1690 publizierten Liste auf und der Haufen erscheint ebenfalls in W. Derhams kurzer Katalog von "nebelhaften Sternen" im Jahre 1730. M 7 ist das südlichste von Messier verzeichnete Objekt.
Der Sternhaufen M 7 erscheint aus unserer Blickrichtung vor zahlreichen, weit entfernten Milchstrassensternen projiziert. Die Entfernung beträgt etwa 600 Lichtjahre. Das Zentralgebiet bedeckt etwa 30 Bogenminuten. Der Haufen enthält 80 Sterne heller als 10. Grössenklasse in einem Feld von 1.2° Durchmesser. Die Gruppe erinnert an Praesepe (M44) im Sternbild Cancer, jedoch etwas kleiner. Spektralstudien ergaben, dass die Gruppenmitglieder heller als 7.5 Magnituden sich bereits aus der Hauptreihe heraus entwickelt haben. Das Alter des Haufens wird auf etwa 260 Millionen Jahre geschätzt - älter als die Plejaden, doch viel jünger als Kugelsternhaufen. Der Haufen enthält acht spektroskopische und mindestens drei visuelle, jedoch sehr enge Doppelsterne von 0.1" bis 0.5" Komponentenabstand. [4]
Bezeichnungen | M 7, NGC 6475 |
RA / Dec (B2000.0) | 17h 53.9m / -34° 49' [142] |
Sternbild | Sco [142] |
Objekt Klasse | OC [142] |
Abmessungen | 80.' [142] |
Scheinbare Magnitude | 3.3 mag [142] |
Beschreibung (Dreyer) | Cl, vB, pRi, lC, st 7...12; = M7 [142] |
Anmerkung: Etwa in Blickrichtung zum offenen Sternhaufen M 7 liegen noch fünf kleine planetarische Nebel: PK 355-4.1, PK 355-4.2, PK 355-4.3, PK 356-3.3 und PK 356-4.1. Nach vereinzelten Distanzmessungen aus der 1992er-Ausgabe des Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae [141] liegen vermutlich alle weit hinter dem offenen Sternhaufen. Sie besitzen eine Ausdehnung von wenigen Bogensekunden und bewegen sich in der 13. und 14. Grössenklasse - sie dürften somit wenig interessant sein. Auf der Auffindkarte wurden sie dennoch aufgeführt.
NGC 6444

Im Schatten von M 7 steht der eher unscheinbar wirkende offene Sternhaufen NGC 6444. Dreyer beschrieb den offenen Sternhaufen etwas euphorisch als sehr gross und sehr reich an Sternen von 12. und 13. Grössenklasse. [142]
Bezeichnungen | NGC 6444 |
RA / Dec (B2000.0) | 17h 49.5m / -34° 49' [142] |
Sternbild | Sco [142] |
Objekt Klasse | OC [142] |
Abmessungen | 12.' [142] |
Beschreibung (Dreyer) | Cl, vL, vRi, st 12...13 [142] |
NGC 6453

NGC 6453, ein schwacher Kugelsternhaufen liegt westlich im Blickfeld von M 7. Er wurde erstmalig im Juni 1837 von John Herschel bemerkt. Der Kern erscheint lediglich mit etwa einer Bogenminute Durchmesser. [4]
Bezeichnungen | NGC 6444 |
RA / Dec (B2000.0) | 17h 49.5m / -34° 49' [142] |
Sternbild | Sco [142] |
Objekt Klasse | OC [142] |
Abmessungen | 12.' [142] |
Beschreibung (Dreyer) | Cl, vL, vRi, st 12...13 [142] |
Auffindtip für die Sternhaufen
Der offene Sternhaufen Messier 7 ist ziemlich einfach aufzuspüren, zumal er in gute Nächten schon von blossem Auge sichtbar ist. Er befindet sich auf der Verbindungslinie von Al Nasl (γ Sagittarii) und G Scorpii, auf dem Drittel näher zu G Scorpii. Zur Identifikation der einzelnen kleinen PN bediene man sich des Close-Ups der Auffindkarte.
