Kugelsternhaufen Messier 2

Geschichte
Dieser schöne, helle Kugelsternhaufen wurde erstmals von G. Maraldi im Jahre 1746 gesichtet, als dieser gerade den Kometen Chéseaux suchte. Zu der damaligen Zeit war das Erscheinen der flüchtigen Schweifsterne populärer als heute. Was dann bei ihrer Suche und Verfolgung an nebelhaftem gefunden wurde, trug man lediglich aus Gründen der Gefahr einer Verwechslung mit Kometen in die Sternkarte ein. Am 11. September 1760 stieß Charles Messier nochmals auf diesen Kugelsternhaufen und nahm ihn als zweites Objekt in seine Liste auf. Er schrieb dazu: «Er ähnelt dem schönen Nebel, der sich zwischen dem Kopf und dem Bogen des Schützen befindet, und lässt sich sehr gut mit einem zwei Fuß großen Fernrohr sehen, das auf der Parallelen zum α des Wassermanns steht. Herr Messier berichtete diesen Nebel auf der Karte der Kometenroute, die er 1759 beobachtet hatte. Mém. Acad. Jahr 1760, Seite 464. M. Maraldi hatte diesen Nebel 1746 gesehen, als er den Kometen beobachtete, der in diesem Jahr erschien.» [281]
Etwa zwei Jahrzehnte später beobachtete Sir Wilhelm Herschel die von Messier gefundenen Objekte und erkannte die wahre Natur vieler dieser «Nebel». Er schrieb: «Die ausgezeichnete Sammlung von Nebeln und Sternhaufen, die kürzlich in der Connoissance des Temps für 1783 und 1784 veröffentlicht wurde, führt mich zu einem Thema, das in der Tat einen Blick in den Himmel eröffnet. Sobald mir der erste dieser Bände in die Hände fiel, richtete ich mein früheres 20-Fuß Spiegelteleskop mit einer Öffnung von 12 Zoll auf sie; und sah mit größtem Vergnügen, dass sich die meisten der Nebel, die ich unter geeigneten Bedingungen untersuchen konnte, der Kraft des Lichts und der Vergrößerung beugten und in Sterne aufgelöst wurden. Zum Beispiel die Objekte 2, 5, 6, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 19, 22, 24, 28, 30, 31, 37, 51, 52, 53, 55, 56, 62, 65, 66, 67, 71, 72, 74, 92 – all diese, von denen gesagt wurde, sie seien Nebel ohne Sterne, haben sich entweder klar als nichts anderes als Sterne herausgestellt oder enthalten zumindest Sterne und zeigen alle anderen Anzeichen dafür, dass sie vollständig aus ihnen bestehen.» [735]
Physikalische Eigenschaften
Visuell erscheint M 2 als ein kugelförmiger Sternhaufen von etwa 7' Winkeldurchmesser — auf Fotografien sind aber noch Sterne bis zu einem Durchmesser von 11' zu erkennen. Die gesamte integrierte Helligkeit beträgt etwa 6.4 mag, die hellsten Sterne erreichen etwa 13.1 mag, was etwa drei Magnituden über die des horizontalen Zweiges im HR-Diagramm ist.
Mit einer Entfernung von rund 50'000 Lichtjahren liegt der Kugelsternhaufen ein gutes Stück weiter weg als Messier 13 im Sternbild Hercules oder Messier 5 in Serpentis Caput. Der gegenwärtige Durchmesser wird mit etwa 150 Lichtjahren angegeben. Es handelt sich hier mit rund 100'000 Mitgliedern um einen der reicheren Kugelsternhaufen. Mit einer Shapley/Sawyer-Konzentrationsklasse von 2 gehört M 2 zu den kompakteren Sternhaufen. Er ist durch seine Lage in einer relativ sternarmen Himmelsregion besonders eindrücklich. Die hellsten Sterne sind gelbe und rote Riesen mit einer absoluten Helligkeit von -3 mag. Die totale absolute Helligkeit von M 2 liegt bei -10 mag. Die integrierte Spektralklasse des Haufens ist F0. Die Radialgeschwindigkeit ist mit etwa 3 km/s sehr gering. [4]
Bezeichnung | NGC 7089 |
Typ | GCL (II) |
Rektaszension (J2000.0) | 21h 33m 27.2s |
Deklination (J2000.0) | -00° 49' 22" |
Durchmesser | 16 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 6.6 mag |
Metrische Entfernung | 11.500 kpc |
Dreyer Beschreibung | !!, globular, B, vL, gpmbM, rrr, st eS |
Identifikation, Anmerkungen | h 2125; GC 4678; M 2; GCL 121 |
Wo ist das Messier-Globuli im Wassermann?
Der Kugelsternhaufen Messier 2 befindet sich im Sternbild Aquarius (Wassermann), grob fünf Grad nördlich vom 2.9 mag hellen Stern Sadalsuud (β Aquarii) etwa auf gleicher Deklinationshöhe wie die beiden Sterne Sadalmelik (α Aquarii, 3.0 mag) und Sadachbia (γ Aquarii, 3.8 mag) . Wie bei fast allen Auffindprozeduren ist die Wahl eines Großfeldokular mit möglichst hohem Blickfeld (mehr als ein Grad) empfehlenswert. In den Monaten Mai bis Februar steht M 2 nachts am höchsten am Himmel.