Sternhaufen Roslund 4 + Nebel IC 4954/5

Roslund 4 + IC 4954/5
Roslund 4 + IC 4954/5: Sternhaufen Roslund 4 mit Nebel IC 4954/5; 500 mm Cassegrain f=3625 mm f/7.2; SBIG STL11K; 240+50+50+50 min LRGB; Berner Oberland; © 2015 Radek Chromik [32]
Roslund 4 + IC 4954/5
Roslund 4 + IC 4954/5: Sternhaufen Roslund 4 mit Nebel IC 4954/5 in Vulpecula; Takahashi Mewlon 250 CR (2500 mm f/10), SBIG STL 11k; 11L x 1200sec 1×1, 13R, 11G, 13B 2×2 x 600sec; Berner Oberland; © 23.9. – 29.9. 2016 Bernhard Blank, Dragan Vogel [32]

Objektbeschreibung

Roslund 4 ist ein etwa 6.3 Millionen Jahre alter offener Sternhaufen mit der Trümpler-Klassifizierung II 3 m n.

Übersetzt heißt das: ein Haufen mit mittlerer Zahl von Mitgliedssternen (m=medium), der sich von der Umgebung abhebt und eine leichte Konzentration aufweist (II) und eine recht ungleichmäße Helligkeitsverteilung unter den Haufenmitgliedern hat (3="bright and faint stars in the cluster"). Das "n" steht für einen im Sternhaufen involvierten Nebel.

IC 4954 und IC 4955 ist ein etwa 330 Bogensekunden großer Emission- und Reflexionsnebel, in den Roslund 4 eingebettet ist. Der Nebel weist starke Helligkeitsvariationen auf und zerfällt daher in drei Gebiete, die die Bezeichnungen Ced 175a, Ced 175b und Ced 175c tragen. Diese gehen auf eine Arbeit von Sven Cederblad am Lund-Observatorium in Schweden (1946) zurück.

— 1998, Frank H. Leiter

Name  : Roslund 4
R.A.  : 20h 05m 00s
Dec.  : +29° 11' 59"
v Mag.: -
Diam. : 5'
No.*  : 30
Br.*  : <11.5

Weitere Infos bei CDS: Roslund 4

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Name RA Dec Typ bMag vMag B-V SB Dim PA z D(z) MD Dreyer Beschreibung Identifikation, Anmerkungen
IC 4954 20 04 45.0 +29 15 12 RN 3 × 3 1.800 D neb *, iF, * 11 close LBN 153, CED 175
IC 4955 20 04 53.0 +29 11 24 RN 5 × 5 1.800 Fine neb * 12 LBN 153, CED 175

Wie findet man Roslund 4?

Der Sternhaufen Roslund 4 befindet sich im Sternbild Vulpecula (Füchschen), welches sich zwischen Sagitta (Pfeil) und Cygnus befindet. Dieses steht in den Monaten Mai bis Oktober günstig für die Beobachtung. Ausgehend von 15 Vulpeculae, einem 4.6 mag Stern, findet man 50 Bogenminuten nord-nord-östlich ein 13 Bogenminuten weites Paar von Sternen 7. Größe: HD 190167 und südlicher HD 190228 . Über den nördlicheren der beiden Sterne verlängert hinaus man die Verbindungslinie 15 Vul - Paar um weitere 50 Bogenminuten.

Auffindkarte Sternhaufen Roslund 4 + Nebel IC 4954/5
Sternhaufen Roslund 4 + Nebel IC 4954/5 im Sternbild Vulpecula. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

Da die Sternhaufen des Roslund-Katalogs auf spektroskopischem Wege gefunden wurden, gelten sie für den visuellen Beobachter als schwierig. Trotz der oben genannten Trümpler-Klassifizierung trifft dies auch auf Roslund 4 zu. Allerdings vereinfacht der helle Nebel IC 4954 die Beobachtung erheblich.

200 mm Öffnung: Schon bei mäßigem Himmel kann man die hellsten Teile von ihm ab etwa 20 cm Öffnung erkennen und findet um diesen Nebel herum etwa ein gutes Dutzend Sterne. Allerdings kann von "detached" kaum die Rede sein.

Roslund 4, IC 4954, IC 4955
Roslund 4, IC 4954, IC 4955: Bleistiftskizze; 400 mm f/5 Newton, 9mm Okular; © 14. 8. 1998 Frank H. Leiter

400 mm Öffnung: Bei 40cm Öffnung bleibt Roslund 4 ein unscheinbarer, kaum gegen den Hintergrund abgesetzter Sternhaufen; allerdings steigt die Anzahl schwacher (schwächer 12. Größe) Sterne deutlich an. IC 4954 zerfällt für den visuellen Beobachter in drei helle Nebelgebiete, die am 400 mm f/5 im 9 mm Okular eindeutig sichtbar sind. Für Ced 175c, den nördlichsten Teil, sollte man hohe Vergrößerung verwenden, da er klein ist und sehr dicht an einem Stern 10ter Größe steht. In der Zeichnung wurden die schächsten Mitglieder des offenen Sternhaufens weggelassen und die hellsten Wolken des Nebels IC 4954 dargestellt. Es wurde kein Filter verwendet; die gezeichnete Region ist etwa 5x7.5 Bogenminuten groß.

— 1998, Frank H. Leiter

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Quellenangaben