Planetarischer Nebel NGC 6891

NGC 6891
NGC 6891: Aufname mit dem Hubble Weltraumteleskop. © ESA/Hubble & NASA, Bearbeitung Judy Schmidt [165]

Geschichte

Dieser planetarische Nebel wurde am 22. September 1884 von dem Schottischen Astronomen Ralph Copeland mittels visueller Spektroskopie mit einem 6.1 Zoll Refraktor am Earl of Crawford's Observatory, Dun Echt, Aberdeen, entdeckt. [277]

Physikalische Eigenschaften

NGC 6891 ist ein dreischaliger planetarischer Nebel: Er zeigt einen hellen Zentralnebel, der von einer anhängenden Schale und einem losgelösten äußeren Halo umgeben ist. Die innere und die mittlere Schale sind Ellipsoide mit ähnlichen Haupt- und Nebenachsenverhältnissen, aber unterschiedlichen räumlichen Ausrichtungen. Das kinematische Alter der Zwischenschale beträgt 4800 Jahre und das des Halos 28'000 Jahre. Es wird beobachtet, dass ein Ausfluss aus den Spitzen der Hauptachse des inneren Nebels herausragt und auf den äußeren Rand der Zwischenschale trifft. Die Masse des zentralen weißen Zwergsterns wird auf das 0.75-fache der Masse unserer Sonne geschätzt. Seine Oberflächentemperatur beträgt 50'000 K. Die Entfernung zur Erde beträgt 3.8 kpc. [586]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
Bezeichnungen PN G054.1-12.1: NGC 6891, PK 54-12.1, ARO 37, VV 253, VV' 529
Rektaszension (J2000.0) 20h 15m 09s
Deklination (J2000.0) +12° 42' 07"
Abmessungen 15." (optisch)
Entfernung 0.83 kpc
Radialgeschwindigkeit +42.4 ± 1.0 km/s
Expansionsgeschwindigkeit 7.0 (O-III) km/s
Z-Stern Bezeichnungen AG82 403, BD +12 4266, EM* CDS 1140, GCRV 12622, HD 192563
Z-Stern Magnitude B: 12.30, V: 12.42
Z-Stern Spektraltyp Of (H)
Entdecker COPELAND 1884

Auffindkarte

Der planetarische Nebel NGC 6891 ist nicht einfach zu finden, da er sich in einem relativ sternarmen Gebiet zwischen Delphinus und Aquila befindet. Die beste Beobachtungszeit ist von Mai bis Oktober.

Auffindkarte Planetarischer Nebel NGC 6891
Planetarischer Nebel NGC 6891 im Sternbild Delphinus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

400 mm Öffnung: Im 21 mm Tele Vue Ethos Okular springt die im 1° Closeup gezeigte Figur einem nicht gerade ins Auge und das Aufsuchen is nicht ganz leicht. Mit etwas Geduld und mehrfachen Repositionieren des Telrads gelingt es dann doch das kleine, leicht bläuliche runde Fusselchen zu finden. Im 9 mm Nagler wird der PN etwas deutlicher und man erkennt einen Zentralstern. Dass der innere Teil heller sein soll, ließ sich nicht erkennen. — 400 mm f/4.5 Taurus Dobsonian, Glaubenberg, 11. 10. 2023, SQM 20.9, Bernd Nies

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Quellenangaben