Herschels Schmuckkästchen (NGC 4755)


NGC 4755
Dieser Sternhaufen wurde im Jahr 1751 vom französischen Astronomen Nicolas-Louis de Lacaille entdeckt. Er benutzte während seiner Expedition zum Kap der Guten Hoffnung ein kleines Refraktorteleskop mit einem Durchmesser von ½ Zoll und klassifizierte den Haufen als «nebulöse Sterne in einem Haufen» (Lac II-12) mit der Anmerkung: «Fünf oder sechs kleine Sterne zwischen zwei Sternen der sechsten Größenklasse.» [8]
Am 26. Mai 1826 beobachtete der schottische Astronom James Dunlop diesen Haufen erstmals mit seinem 9-Zoll Reflektor von Parramatta, NSW, aus und führte ihn als Δ 301 auf. Basierend auf sechs Beobachtungen schrieb er: «(κ Crucis, Bode) besteht aus fünf Sternen der 7. Größenklasse, die eine dreieckige Figur bilden, sowie einem Stern der 9. Größenklasse zwischen dem zweiten und dritten, mit einer Vielzahl sehr kleiner Sterne auf der Südseite.» [50]
John Herschel beobachtete den Haufen erstmals am 14. März 1834 mit seinem 18,3-Zoll Reflektor am Kap der Guten Hoffnung. Er führte ihn als h 3435. Die erste Beschreibung seiner vier Beobachtungen lautet: «Der zentrale Stern (äußerst rot) eines sehr lebendigen und schönen Haufens von 50 bis 100 Sternen. Unter den größeren sind ein oder zwei deutlich grünlich; südlich des roten Sterns befindet sich ein 13 mag heller Stern, ebenfalls rot; in der Nähe befindet sich ein 12 mag heller Stern, bläulich.» Er fertigte auch eine detaillierte Zeichnung dieses Haufens an. [11]
Bezeichnung | NGC 4755 |
Typ | OCL (I3r) |
Rektaszension (J2000.0) | 12h 53m 39.0s |
Deklination (J2000.0) | -60° 21' 42" |
Durchmesser | 10 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 4.2 mag |
Metrische Entfernung | 1.976 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, vL, st vB (κ Crucis) |
Identifikation, Anmerkungen | h 3435; GC 3275; OCL 892; ESO 131-SC16; Jewel Box, Kappa Cru cluster |
NGC 4852
Dieser Sternhaufen wurde am 30. April 1826 von James Dunlop entdeckt und als Δ 311 katalogisiert. Seine zusammenfassende Beschreibung auf Grundlage von vier Beobachtungen lautet: «Ein sehr schwacher, ziemlich großer Nebel mit einem Durchmesser von etwa 6' oder 8', runde Form, in sehr kleine Sterne auflösbar. Mehrere Sterne von beträchtlicher Helligkeit erscheinen unter den kleinen Sternen des Nebels verstreut, aber sie sind lediglich die Fortsetzung eines Sternzweigs, der über den Ort des Nebels verläuft; die Sterne im Nebel sind sehr allmählich, aber nicht stark, zum Zentrum hin verdichtet.» [?]
John Herschel katalogisierte diesen Haufen als h 3449 und machte zwei Beobachtungen. Sweep 434 (31. März 1834): «Ein sehr armer Haufen von etwa 70 Sternen der 11. bis 15. Größenklasse, sehr locker verteilt über ein Gebiet von etwa 15' Länge und 8' Breite.» Sweep 790 (7. Juni 1837): «Haufen VII. ziemlich reich, groß, unregelmäßig rund, 10' Durchmesser, 80 bis 100 Sterne der 10., 11. und 12. Größenklasse, mit einer Körnung aus deutlich kleineren Sternen.» [11]
Bezeichnung | NGC 4852 |
Typ | OCL (II2p) |
Rektaszension (J2000.0) | 13h 00m 09.0s |
Deklination (J2000.0) | -59° 36' 48" |
Durchmesser | 12 arcmin |
Visuelle Helligkeit | 8.9 mag |
Metrische Entfernung | 1.330 kpc |
Dreyer Beschreibung | Cl, L, pRi, iR, st 10 |
Identifikation, Anmerkungen | h 3449; GC 3335; OCL 894; ESO 131-SC17 |
Auffindkarte
Der offene Sternhaufen NGC 4755 befindet sich im Sternbild Crux, etwa 1° südöstlich vom 1.3 mag hellen Stern Mimosa (β Crucis) und ist von blossem Auge sichtbar. Etwa 1° nordöstlich von NGC 4755 befindet sich der kleinere Sternhaufen NGC 4852 und zwischen diesen beiden verläuft die IAU-Konstellationsgrenze zum Sternbild Centaurus. Beide Haufen sind von Europa aus nicht sichtbar. Am 5. April steht NGC 4755 in Opposition zur Sonne und ist daher um Mitternacht am höchsten am Himmel.