Fornax A (NGC 1316)

Fornax A
Fornax A: Galaxie in Fornax; TEC APO 140 FL Refraktor, f=882 mm; QHY 268M (CMOS); AstroPhysics 1200 GTO; L 1x1 33x300 sec, R 1x1 58x300 sec, G 1x1 28x300 sec, B 1x1 29x300 sec; Astrofarm Tivoli, Namibia; © September 2023 Hansjörg Wälchli [46]

Geschichte

James Dunlop entdeckte die Galaxie D 548 (NGC 1316) am 2. September 1826 mit seinem 9-Zoll Reflektor von Parramatta in New South Wales, Australien. Er machte zwei Beobachtungen und beschrieb sie mit: «Eine ziemlich helle, runde Nebelwolke, etwa 1.5' im Durchmesser, die sich allmählich zum Zentrum verdichtet.» Am 24. November desselben Jahres entdeckte er D 547 (NGC 1317) und bemerkte: «Eine kleine schwache runde Nebelwolke von etwa 15 Bogensekunden Durchmesser.» [50]

John Herschel beobachtete diese Galaxiengruppe am 22. Oktober 1835 mit seinem 18.3-Zoll Reflektorteleskop in Südafrika und listete die Galaxien als h2524 (NGC 1310), h2527 (NGC 1316) und h2529 (NGC 1317) auf. Julius Schmidt entdeckte NGC 1318 am 19. Januar 1865 mit dem 6.2-Zoll Refraktor am Athener Observatorium. Seine Entdeckung stellte sich jedoch als doppelte Eintragung für h2529 (NGC 1317) heraus, bei der ein Tippfehler von 20 Grad in der NPD (Nordpolar-Entfernung) vorlag, der in einem Nachtrag zum Katalog von Herschel korrigiert wurde. [364]

NGC 1316
NGC 1316: Aufnahme mit dem Hubble Weltraumteleskop. © 2005 NASA, ESA, Hubble Heritage Team (STScI/AURA), P. Goudfrooij [656]

Im Jahr 1949 wurde die Radiquelle Fornax A entdeckt und im Jahr 1954 mit der Galaxie NGC 1316 identifiziert. [654] Halton Arp führte 1966 die Fornax-A-Radiquelle in seinem «Atlas der Besonderen Galaxien» als Arp 154 in der Gruppe #153-160 (gestört mit innerer Absorption) auf. [199]

Physikalische Eigenschaften

NGC 1316 ist eine diffuse elliptische Galaxie (Typ cD), die sich am Rande des Fornax-Galaxienhaufens befindet, etwa 4° vom Zentrum entfernt. Sie ist auch als Fornax A bekannt und ist nach NGC 5128 (Centaurus A) und M 87 die drittnächste Radiogalaxie. Sie zeigt eine auffällige Radiokeule, die sich über 33' erstreckt. Eine ungewöhnlich niedrige Röntgenleuchtkraft des aktiven galaktischen Kerns (AGN) deutet auf eine abnehmende Aktivität in den letzten 100 Millionen Jahren hin. Ein S-förmiger Kernradiojet deutet auf eine Wechselwirkung mit interstellarer Materie hin. Die Galaxie zeigt optische Hinweise auf eine reiche Geschichte von Verschmelzungsereignissen. Verschmelzungen und aktive galaktische Kerne spielen eine wichtige Rolle in der Galaxienentwicklung. Sie treiben den Gaszufluss in die Zentralregion an und können auch die Sternbildung aktivieren. Die Entfernung zu NGC 1316 wird auf 20,8 ± 0.5 Mpc geschätzt. [655]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Name RA Dec Typ bMag vMag B-V SB Dim PA z D(z) MD Dreyer Beschreibung Identifikation, Anmerkungen
NGC 1310 03 21 03.5 -37 06 08 Gx (SBc) 12.6 12.1 0.5 13.1 1.9 × 1.5 95 0.006021 25.43 19.720 globular, vF, pL, R, vgvlbM ESO 357-19, MCG -6-8-4, IRAS 03191-3716, FCC 13
NGC 1316 03 22 41.4 -37 12 28 Gx (SB0) 9.4 8.5 0.9 13.4 11 × 7.2 50 0.005871 24.80 20.130 vB, cL, vlE, vsvmbMN ESO 357-22, MCG -6-8-8, Arp 154, FCC 21, IRAS 03208-3723, AM 0320-372, Fornax A
NGC 1316 A 03 23 37.9 -36 54 14 Gx (S0-a) 14.9 14.0 0.9 12.2 0.7 × 0.3 60 0.040798 172.3 vB, cL, vlE, vsvmbMN MCG -6-8-8, FCC 192, IRAS 03217-3704
NGC 1316 B 03 23 39.5 -36 54 31 Gx (Sab) 15.1 14.3 0.8 11.8 0.4 × 0.3 5 0.065405 276.2 vB, cL, vlE, vsvmbMN MCG -6-8-9
NGC 1316 C 03 24 58.4 -37 00 33 Gx (S0) 14.4 13.4 1.0 13.4 1.6 × 0.7 85 0.006004 25.36 16.900 vB, cL, vlE, vsvmbMN ESO 357-27, MCG -6-8-12, FCC 33
NGC 1317 03 22 44.2 -37 06 12 Gx (SBa) 11.9 11.0 0.9 12.9 2.8 × 2.4 78 0.006474 27.35 16.900 pB, pS, psbM NGC 1318, ESO 357-23, MCG -6-8-6, FCC 22, IRAS 03208-3716

Auffindkarte

Die Galaxie NGC 1316 befindet sich im Sternbild Fornax bei einer Deklination von -37° und ist daher von Mitteleuropa aus nicht sichtbar.

Auffindkarte Fornax A (NGC 1316)
Fornax A (NGC 1316) im Sternbild Fornax. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

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Quellenangaben