Hexenkopfnebel (IC 2118)

IC 2118
IC 2118: Hexenkopfnebel in Eridanus; Takahashi FSQ 106 ED f=530 mm; SBIG STL1000M; R 50 min; G 50 min; B 50 min; Panzerplattform Gurnigelpass; © 29. Januar 2011 Hansjörg Wälchli [46]
IC 2118
IC 2118: Hexenkopfnebel in Eridanus; 4.5" Vixen ED115 Reducer f/5.2, Canon EOS 20Da; 150 min, 1600 ISO; Sternwarte Oberes Schlierental, Obwalden; © 2008 Eduard von Bergen [30]

Geschichte

Der Hexenkopfnebel wurde am 20. Dezember 1786 von Wilhelm Herschel mit seinem 18.7" Spiegelteleskop von 20 Fuß Brennweite entdeckt und als V 38 verzeichnet. Er notierte dazu: «stark vermuteter Nebel sehr großen Ausmaßes, Nicht weniger als 2° 11' in Poldistanz (Deklination) und 26 Sekunden in Rektaszension.» [464] In Dreyers 1888 erschienenem «New General Catalogue» [313] erhielt dieser Eintrag die Bezeichnung NGC 1909. Doch in Herschels 1789 publizierten zweiten Teil seines Kataloges [464] hatte sich ein Fehler eingeschlichen: Er bestimmte die Position seiner entdeckten Nebel stets relativ zu bekannten Sternen und verwendete diesmal den Stern Rigel (β Orionis). Der Nebel wurde jedoch rund 11 Minuten in Rektaszension östlich statt westlich angegeben (f für following, statt p für preceeding). An der von ihm notierten Position war nichts zu finden, das auf seine Beschreibung passen könnte. Der Nebel wurde dann am 16. Januar 1891 von Max Wolf wiederentdeckt und erhielt in Dreyers «Index Catalogue» [314] dann die Bezeichnung IC 2118, welche heute üblich ist. [196]

Physikalische Eigenschaften

Bei IC 2118 handelt es sich um eine Staubwolke in der Nähe des hellen Sterns Rigel (β Orionis), welches das bläulich-weiße Licht des Sterns reflektiert und streut. Beide befinden sich in etwa 800 Lichtjahren Entfernung. Vermutlich handelt es sich um den Überrest einer Supernova oder Teile einer Gasblase, welche von den heißen Sternen in Orions Gürtel und im Orionnebel weggeblasen wird, zu der auch der Barnard Loop östlich des Sternbildes Orion zählt. [196, 253]

Beobachtungenn mit Radioteleskopen zeigen ein ein beträchtliches Vorkommen an Kohlenmonoxid-Emissionen, ein Indiz für die Präsenz von Molekularwolken und Sternentstehung im Nebel. Im Nebel wurden Kandidaten für eine Vorstufe der Hauptsequenz-Sterne und einige klassiche T-Tauri Sterne gefunden. [254]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Name RA Dec Typ Dim MD Dreyer Beschreibung Identifikation, Anmerkungen
NGC 1909 05 25 54.0 -08 01 00 NF eL, strongly susp (2° in PD) WH V 38; GC 1116
IC 2118 05 04 54.0 -07 15 00 RN 180 × 60 0.210 F, eL, iF, III 500 inv s LBN 959; CED 41; Witch Head nebula

Auffindkarte

Der Hexenkopfnebel befindet sich an der Quelle des Flusses Eridanus, knapp 2.5° westlich von Rigel (β Orionis). Er ist ein großflächiger, lichtschwacher Reflexionsnebel.

Auffindkarte Hexenkopfnebel (IC 2118)
Hexenkopfnebel (IC 2118) im Sternbild Eridanus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Visuelle Beobachtung

635 mm Öffnung: Bei der geringstmöglichen Vergrößerung sind vom Nebel die hellsten Stellen als fahler Schein erkennbar. — 25" f/4 Obession Dobsonian, Astrofarm Tivoli, Namibia, 15. 9. 2023, Bernd Nies

Objekte innerhalb eines Radius von 15°

Quellenangaben