Galaxie NGC 1961 (Arp 184)

NGC 1961
NGC 1961: Bild aufgenommen im Rahmen des Advanced Observing Program (AOP) am Kitt Peak Visitor Center. © 2014 KPNO/NOIRLab/NSF/AURA/Doug Matthews/Adam Block [642]
NGC 1961
NGC 1961: Aufnahem mit dem Hubble Weltraumteleskop. © NASA, ESA, J. Dalcanton (University of Washington), R. Foley (University of California - Santa Cruz); Bildverarbeitung: G. Kober (NASA Goddard/Catholic University of America) [643]

Geschichte

Diese Galaxie wurde von Wilhelm Herschel am 3. Dezember 1788 mithilfe seines 18.7 Zoll Spiegelteleskops entdeckt. Er katalogisierte sie als «sehr schwacher Nebel» mit der Bezeichnung III 747 und merkte an: «Beträchtlich schwach, ziemlich groß, unregelmäßige Form, viel heller in der Mitte, leicht auflösbar, einige Sterne sichtbar.» [463] Dreyer fügte die Galaxie 1888 seinem «New General Catalogue» hinzu. [313]

Am 22. Dezember 1891 wurde die Galaxie erneut vom französischen Astronomen Guillaume Bigourdan mit dem 12.4 Zoll Refraktor des Pariser Observatoriums entdeckt. Seine Beobachtung wurde 1910 von Dreyer als IC 2133 in seinen zweiten «Index Catalogue» aufgenommen, unwissentlich als Duplikateintrag für NGC 1961. [277, 315]

In Halton Arps «Atlas of Peculiar Galaxies» (Atlas der seltsamen Galaxien) von 1966 ist NGC 1961 als Arp 184 aufgeführt, eine Galaxie mit schmalen Filamenten. Er bemerkte: «Zwei lange gerade Arme oder Filamente berühren die Nordostseite der Galaxie.» [199]

Physikalische Eigenschaften

NGC 1961 ist eine Spiralgalaxie mit Zwischenform zu einer Balkenspirale. Sie besitzt einen aktiven galaktischen Kern. Auffällig sind stark gestörte und asymmetrische Spiralarme, was normalerweise auf eine Wechselwirkung oder Verschmelzung mit einer anderen Galaxie hinweist. Bislang wurde aber keine gefunden. Die Galaxie gehört zu einer Gruppe von etwa 10 anderen kleineren Galaxien in einer Entfernung von etwa 171 Millionen Lichtjahren. Die ungewöhnliche Form der Galaxie könnte auf eine Wechselwirkung mit dem Gas in diesem Cluster zurückzuführen sein. Der Großteil dieser Galaxie produziert immer noch junge und massereiche Sterne. Angesichts der scheinbaren Größe und Helligkeit dieser Galaxie muss es sich um eine der größten Galaxien in unserem «lokalen Universum» handeln. [642, 643]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Bezeichnung NGC 1961
Typ Gx (SBbc)
Rektaszension (J2000.0) 05h 42m 03.9s
Deklination (J2000.0) +69° 22' 43"
Durchmesser 4.5 × 3.1 arcmin
Fotografische (blaue) Helligkeit 11.7 mag
Visuelle Helligkeit 11.0 mag
Oberflächenhelligkeit 13.7 mag·arcmin-2
Positionswinkel 85°
Rotverschiebung (z) 0.013122
Entfernung abgeleitet von z 55.43 Mpc
Dreyer Beschreibung cF, pL, iF, mbM, er, * inv (? PD)
Identifikation, Anmerkungen IC 2133, UGC 3334, MCG 12-6-7, IRAS 05365+6921, CGCG 329-8, Arp 184

Auffindkarte

Die Galaxie NGC 1961 befindet sich in dem eher unauffälligen Sternbild Camelopardalis. Die beste Zeit zur Beobachtung ist von September bis März, wenn die zirkumpolare Konstellation am höchsten am Himmel steht.

Auffindkarte Galaxie NGC 1961 (Arp 184)
Galaxie NGC 1961 (Arp 184) im Sternbild Camelopardalis. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

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Quellenangaben