Haifisch-Nebel (LDN 1235)
Geschichte
Im Jahr 1962 veröffentlichte die amerikanische Astronomin Beverly T. Lynds in ihrem «Catalogue of Dark Nebulae» eine Zusammenstellung von dunklen Nebeln, die sie auf den blauen und roten Fotoplatten des «National Geographic Palomar Observatory Sky Atlas» (POSS) fand, aufgenommen mit dem 48 Zoll Oschin Schmidt Teleskop am Mount Palomar Observatory. Der dunkle Teil dieses Nebels (das «Auge des Hais») ist dort mit der Bezeichnung LDN 1235 aufgeführt.
Im Jahr 1965 veröffentlichte Lynds ihren Katalog der hellen Nebel (H-II-Regionen und Reflexionsnebel). Der gesamte Nebel ist dort als LBN 111.07+14.08 aufgeführt oder auch als LBN 535 bezeichnet und war auf den roten Fotoplatten kaum nachweisbar. Sie fügte auch zwei Reflexionsnebel (LBN 541 = DG 177, LBN 546 = DG 178) hinzu, die 1963 von den deutschen Astronomen J. Dorschner und J. Gürtler aus Jena auf den POSS-Fotoplatten entdeckt wurden. [270, 594]
Sidney van den Bergh identifizierte 1966 in seiner «Study of Reflection Nebulae» den Reflexionsnebel vdB 149 = LBN 541 als vom Stern BD +72 1018 beleuchtet und den Reflexionsnebel vdB 150 = LBN 546 als vom Stern BD +72 1020 (HD 210806) beleuchtet. [255]
Physikalische Eigenschaften
LDN 1235 ist der dichteste und dunkelste Teil der Molekülwolke und sehr schwachen H-II Region LBN 535. Er beherbergt eine Sternentstehungsregion. Das Alter wird auf 1-5 Millionen Jahre geschätzt und die Entfernung zur Erde liegt zwischen 330 und 370 pc. [593] Innerhalb des Nebels befinden sich zwei blaue Reflexionsnebel (vdB 149 und vdB 150), die von nahen Sternen des Spektraltyps B8 beleuchtet werden. Die Entfernung dieser beiden Sterne zur Erde beträgt etwa 340 pc. [145]
Auffindkarte
Der Nebel LDN 1235 befindet sich im Sternbild Cepheus. Das Sternbild Cepheus ist zirkumpolar, aber es steht in den Monaten Mai bis Dezember am höchsten am Himmel und der Nebel kann daher dann am besten beobachtet werden.