Schlangennebel (Barnard 72)

Barnard 72
Barnard 72: Schlangennebel im Schlangenträger; Takahashi FSQ-106 f=530 mm; RGB 40 min -25°C; Astrofarm Tivoli, Namibia; © 2011 Hansjörg Wälchli [46]

Geschichte

Edward. E. Barnard stellte anhand von seinen Fotografien fest, dass die dunklen Flecken am Himmel nicht immer auf das Fehlen von Sternen zurückzuführen waren, sondern auf dunkle undurchsichtige Nebel. Er veröffentlichte 1919 einen Katalog von 182 solcher «Dark Markings in the Sky», in dem diese Nebel unter den Nummern 68 bis 77 aufgeführt sind. Zum Nebel Nr. 72 (Barnard 72, B 72) notierte er: «Dies ist ein auffälliges Objekt. Es handelt sich um eine dünne, gekrümmte schwarze Markierung, die exakt die Form des Buchstabens s oder der Zahl 5 hat, je nach Vorstellungskraft oder Blickwinkel. Der südöstliche Zweig verläuft in östlicher Richtung über eine gewisse Distanz und passiert den Stern C.D. -23°13370 (9,9 mag). Seine durchschnittliche Dicke beträgt etwa 2' bis 3'.» [239] Die Nebel 255 und 261 wurden später in seinem 1927 erschienenen «Photographic Atlas of Selected Regions of the Milky Way» hinzugefügt. [609]

Manchmal wird der Schlangennebel auch als der «Rauch des Pfeifennebels» bezeichnet (Barnard 59, 65-67 und 78).

Physikalische Eigenschaften

Coordinates in J2000.0 [145]
Name RA [hms] Dec [dms]
Barnard 68, LDN57 17 22 38.2 -23 49 34
Barnard 69, LDN55 17 23 00.0 -23 53 00
Barnard 70, LDN54 17 23 36.0 -23 58 00
Barnard 71, LDN53 17 23 29.0 -24 02 30
Barnard 72, LDN66 17 23 39.0 -23 41 42
Barnard 73 17 24 06.0 -24 17 00
Barnard 74 17 25 06.0 -24 12 00
Barnard 75, LDN112 17 25 00.0 -21 53 00
Barnard 76 17 25 00.0 -24 24 00
Barnard 77, LDN69 17 27 58.3 -23 59 58
Barnard 255, LDN59 17 20 36.0 -23 23 00
Barnard 261, LDN85 17 25 50.6 -23 00 56

Auffindkarte

Der Schlangennebel ist im Sternbild Ophiuchus zu finden. Er ist am besten in den Monaten März bis August zu sehen.

Auffindkarte Schlangennebel (Barnard 72)
Schlangennebel (Barnard 72) im Sternbild Ophiuchus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

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Quellenangaben