Galaxien NGC 1, NGC 2

NGC 1 + NGC 2
NGC 1 + NGC 2: Galaxien NGC 1 (oben) und NGC 2 (unten) in Pegasus; 500 mm Cassegrain 5800 mm f/11.4; SBIG STL11K; 165+15+15+15 min LRGB; Berner Oberland; © 2005 Radek Chromik [32]

Geschichte

Die Galaxie NGC 1 wurde am 30. September 1861 vom deutschen Astronomen Heinrich Louis d'Arrest mit dem 11-Zoll f/17.5 Merz-Refraktor an der Sternwarte von Kopenhagen entdeckt. Seine Beschreibungen (eine Kombination aus 4 Beobachtungen) lauten: «schwach, klein, rund, 20", keine Konzentration. In einer geraden Linie, die zwei Sterne 11 und 14 mag verbindet.» Er übersah die schwächere Galaxie NGC 2 knapp südlich davon. Herman Schultz beobachtete NGC 1 drei Mal in den Jahren 1866 und 1868 mit einem 9,6-Zoll-Refraktor am Uppsala Observatorium. Auch er übersah die schwächere NGC 2. [364]

NGC 2 wurde am 20. August 1873 von Lawrence Parsons, dem 4. Earl of Rosse, entdeckt. Er notierte einen «sehr schwachen Begleiter [von NGC 1] im Süden». Dreyer bestätigte die Beobachtung am 29. Oktober 1877 und bemerkte: »Nova 2' ssf leicht zu sehen, vF, eS stellare.» Yann Pothier schreibt Auguste Voigt die ursprüngliche Entdeckung am 14. September 1865 mit dem 31-Zoll-Foucault-Reflektor am Observatorium von Marseille zu. [364]

Physikalische Eigenschaften

NGC 1 ist eine Spiralgalaxie vom morphologischen Typ SAbc. Die seit dem Jahr 2000 gemessenen Fluchtgeschwindigkeiten liegen im Bereich von 4550 km/s bis 4620 km/s, daraus ermittelte Distanzen von 64 Mpc bis 74 Mpc (209 bis 241 Millionen Lichtjahre). Für die Galaxie NGC 2 liegen die gemessenen Fluchtgeschwindigkeiten im Bereich von 7547 km/s bis 7559 km/s, also wesentlich höher. Tatsächlich ist diese Galaxie viel weiter entfernt: 88 Mpc bis 103 Mpc (287 bis 336 Millionen Lichtjahre). Die beiden Galaxien haben somit nichts miteinander zu tun und stehen nur rein zufällig nahe beieinander. [145]

Revised+Historic NGC/IC Version 22/9, © 2022 Dr. Wolfgang Steinicke [277]
Name RA Dec Typ bMag vMag B-V SB Dim PA z D(z) MD Dreyer Beschreibung Identifikation, Anmerkungen
NGC 1 00 07 15.9 +27 42 32 Gx (Sb) 13.7 12.9 0.8 13.5 1.7 × 1.2 120 0.015177 64.11 63.200 F, S, R, bet * 11 and * 14 UGC 57, MCG 4-1-25, CGCG 477-54, IRAS 00047+2725, KCPG 2A, CGCG 478-26
NGC 2 00 07 17.1 +27 40 43 Gx (Sab) 15.0 14.2 0.8 13.6 1 × 0.6 112 0.025214 106.5 93.190 vF, S, s of G.C. 1 UGC 59, MCG 4-1-26, CGCG 477-55, CGCG 478-27, KCPG 2B
NGC 16 00 09 04.2 +27 43 48 Gx (E/SB0) 13.0 12.0 1.0 12.5 1.8 × 1 16 0.010340 43.68 pB, S, R, bM UGC 80, MCG 4-1-32, CGCG 477-61, CGCG 478-33
NGC 22 00 09 48.2 +27 49 58 Gx (Sb) 14.4 13.6 0.8 13.8 1.3 × 1 160 0.027726 117.1 108.50 vF, pS, R, lbM, r UGC 86, MCG 5-1-39, CGCG 499-55

Auffindtipp für NGC 1+2

Die beiden ersten Einträge in Dreyers «New General Catalogue of Nebulae and Clusters of Stars» liegen im Sternbild Pegasus, etwa 1.5° südlich vom Stern Alpheratz (α Andromedae). Die beste Beobachtungszeit ist Juni bis November.

Auffindkarte Galaxien NGC 1, NGC 2
Galaxien NGC 1, NGC 2 im Sternbild Pegasus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

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Quellenangaben