Planetarischer Nebel Abell 78

Abell 78
Abell 78: Planetarischer Nebel; 500 mm Cassegrain f=5800 mm f/11.4; SBIG STL11K; 100+20+20+20 min LRGB; Berner Oberland; © 2005 Radek Chromik [32]
Abell 78
Abell 78: Planetarischer Nebel; Takahashi Mewlon 250 CR, Reducer CR 0.73 (f=1800mm / f7.25), SBIG ST-8300; 17L x 1200sec 1×1, 11R, 12G, 15B 2×2 x 1200sec; Berner Oberland; © 2020 Bernhard Blank, Dragan Vogel [32]

Geschichte

Der planetarische Nebel Abell 78 (PN A55 64, PN A66 78, PK 81-14.1) wurde 1955 vom amerikanischen Astronomen George Ogden Abell auf den Fotoplatten des «Palomar Observatory Sky Surveys» (POSS) entdeckt. 1966 veröffentlichte er eine Liste von insgesamt 86 auf den POSS-Fotoplatten entdeckten planetarischen Nebeln. [331, 332]

Abell 78
Abell 78: Kombination aus einer Aufnahme des Hubble Weltraumteleskops und Pan STARRS. © ESA/Hubble & NASA, M. Guerrero, Judy Schmidt [165, 334]

Physikalische Eigenschaften

Wenn bei Sternen von etwa 0.8 bis dem 8-fachen der Sonnenmasse der die Kernfusion antreibenden Wasserstoff aufgebraucht ist, kollabieren diese zu dichten, heißen, weißen Zwergsternen. Während dieses Prozesses wirft der sterbende Stern seine äußeren Materialschichten ab und bildet eine Gas- und Staubwolke, welche als planetarischer Nebel (PN) bekannt ist. Dieser Name ist historisch und irreführend. Sie stammt daher, dass ersten entdeckten planetarischen Nebel in Teleskopen meist kugelförmig und wie ferne Gasplaneten aussahen.

Einige PNs wie Abell 78 sind jedoch das Ergebnis eines sogenannten «wiedergeborenen» Sterns. Obwohl der Kern des Sterns aufgehört hat, Wasserstoff und Helium zu verbrennen, wirft ein thermonuklearer Ausreißer an seiner Oberfläche Material mit hoher Geschwindigkeit aus. Dieser Auswurf schockt das Material des alten Nebels und fegt es weg, so dass Filamente und die unregelmäßige Hülle um den Zentralstern entstehen. Der schwache äußere Halo besteht vorwiegend aus Wasserstoff, während der innere elliptische Ring vorwiegend aus Helium besteht. Dies bestätigt, dass im Inneren von Sternen Wasserstoff zu Helium umgewandelt wird, welches wieder in den galaktischen Gaspool ausgeworfen werden kann, um künftige angereicherte Sterne zu erzeugen. [334, 335]

«Strasbourg-ESO Catalogue of Galactic Planetary Nebulae» Acker et al., 1992 [141]
Bezeichnungen PN G081.2-14.9: A 78, PK 81-14.1, A55 64, ARO 174, VV' 554
Rektaszension (J2000.0) 21h 35m 29s
Deklination (J2000.0) +31° 41' 45"
Abmessungen 107." (optisch)
Entfernung 0.70 kpc
Radialgeschwindigkeit +17.0 ± 10.0 km/s
Expansionsgeschwindigkeit 27. (O-III) km/s
Z-Stern Bezeichnungen AG82 433, CSI +31-21334 0, UBV 18570
Z-Stern Magnitude U: 11.86, B: 13.02, V: 13.21
Z-Stern Spektraltyp O5fek, Of/WR(C)
Entdecker ABELL 1955

Auffindkarte

Der planetarische Nebel Abell 78 befindet sich im Sternbild Cygnus. Die beste Beobachtungszeit ist April bis November.

Auffindkarte Planetarischer Nebel Abell 78
Planetarischer Nebel Abell 78 im Sternbild Cygnus. Karte mithilfe von SkySafari 6 Pro und STScI Digitized Sky Survey erstellt. Grenzgrößen: Sternbildkarte ~6.5 mag, DSS2-Ausschnitte ~20 mag. [149, 160]

Weitere Objekte in der Nähe (±15°)

Quellenangaben